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Richtig lüften – so geht’s!

Checkliste richtig Lüften:

  1. Regelmäßig
    2 bis 4 mal täglich Lüften
  2. Nicht zu lang
    5 bis 10 Minuten reichen oft
  3. Stoßlüften
    Bei voll­ständig geöff­netem Fenster
  4. Querlüften
    In mehreren Räumen gleich­zeitig bei geöffneten Zimmer­türen
  5. Nach bestimmten Aktivitäten
    Besonders nach dem Duschen, Baden, Kochen, Schlafen und beim Wäsche­trocknen und Wischen

Richtig lüften ist wichtig

 

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Warum ist Lüften wichtig?

Richtiges Lüften ist sehr wichtig für ein gutes Wohn­klima. Die Bewohner, welche sich im Zimmer aufhalten, werden mit angenehm frischer Raumluft versorgt. Ausge­atmetes Kohlen­dioxid führt ohne regel­mäßiges Lüften zu Müdig­keit oder gar Unwohl­sein. „Dicke Luft“ macht träge und erschwert das Denken.

Essens­gerüche werden ebenso wie Schad­stoffe durch Lüften abge­führt. Diese können von Einrich­tungs­gegen­ständen, Putz­mitteln sowie ggf. Tabak­produkten stammen. Was die Wenigsten wissen: regel­mäßiges und insbe­sondere richtiges Lüften vermeidet zudem gesund­heits­gefähr­dende Schimmel­bildung!

Wodurch entsteht feuchte Luft?

Feuchtigkeit gelangt durch Duschen und Kochen aber auch über das Schwitzen oder allein durch unsere Atem­luft in die Raum­luft. Auch durch das Wischen von Fußböden oder Trocknen von Wäsche in Innen­räumen entsteht hohe Luft­feuchtig­keit.

Wird diese nicht durch Lüften abge­leitet, kann es zu schlechter Luft und Schimmel­bildung kommen.

Luftfeuchtigkeit durch Duschen und Baden

Luftfeuchtigkeit durch Schwitzen und Atmen beim Schlafen

Luftfeuchtigkeit durch Kochen

Verdunstung durch Wäsche trocknen

Woran merke ich falsches Lüften?

„Dicke Luft“

Wenn der Kohlen­dioxid­gehalt durch unsere Atmung steigt, macht sich das Gefühl von „dicker Luft“ breit. Erste Anzeichen sind Müdig­keit und Träg­heit, später können Kopf­schmer­zen und Unwohl­sein hinzu­kommen. Dies geschieht schneller in kleinen Räumen bzw. je mehr Personen sich in einem Raum aufhalten und den Sauerstoff verbrau­chen. Haben Sie das Gefühl, dass die Luft­qualität schlecht wird: Lüften Sie!

 

Kondenswasser Fenster

Kondens­wasser am Fenster

Es gibt Anzei­chen für ungüns­tiges oder falsches Lüft­ungs­ver­halten: die Bildung von Kondens­wasser an Fenster­scheiben. Da Fenster in den meisten Jahres­zeiten kälter sind, setzt sich hier zuerst das Kondens­wasser aus der Luft ab. Erste Hinweise sind verein­zelte Tropfen­bildung. Eventuell beschlagen auch bereits die Ecken des Fensters. Sollte ihr Fenster­scheiben bereits stärker beschlagen, ist die Luft­feuchtig­keit im Zimmer schon hoch. Wenn Sie also die Bildung von Kondens­wasser am Fenster beob­achten, sollten Sie dringend lüften!

Kondens­wasser an Wänden

Bemerken Sie Kondens­wasser an Wänden, kann falsches Lüften die Ursache sein. Das Wasser kondensiert dann im Wand­bereich um die Fenster und am Fenster­sturz. Parallel auf­tre­tende Wasser­abla­gerungen am Fenster sind üblich. Andern­falls kann dies mit Kälte­brücken im Zusammen­hang stehen. Ist hingegen das Mauer­werk selbst nass, kommt die Feuchtig­keit vermutlich aus einem Schaden an der Bau­subs­tanz und nicht durch falsches Lüften. Wenden Sie sich an einen Spezial­betrieb zur Sanierung von feuchtem Mauer­werk, um dies zu klären.

Schimmelbildung

Wenn Sie Schimmel­bildung beobachten, ohne dass das Mauerwerk selbst feucht ist, liegt dies wahr­schein­lich an falschem Lüften. In diesem Fall würde die Schimmel­bildung im Fenster­bereich, insbe­sondere am Fenster­sturz auf­treten. Bemerken Sie hingegen Schimmel­bildung an Wand­bereichen abseits der Fenster, liegt der Verdacht von defektem Mauer­werk nahe.

 

Schimmel und falsches Lüften

So sollten Sie Lüften:

Wie oft soll ich lüften?

Regelmäßig! Die Häufig­keit ist beim Lüften wichtig: Zwei bis vier Mal am Tag sollten die Fenster geöffnet werden. Räume die von mehreren Personen genutzt werden oder stärker von Verduns­tung aufgrund ihrer Funktion beein­flusst sind, sollten demzu­folge häufiger gelüftet werden als selten genutzte. Aber auch in Räumen, in denen sich nur selten Menschen aufhalten, ist ein regel­mäßiger Luft­aus­tausch wichtig.

Ganz besonders Bade­zimmer und Küche sollten lieber öfters gelüftet werden. Hier bietet sich besonders nach dem Duschen, Baden oder Kochen an. Beim Schlafen erhöht sich die Luft­feuchtig­keit durch Schwitzen und Atemluft sowie die längere Aufent­halts­dauer im Schlaf­zimmer. Schlaf­räume sollte daher direkt nach dem Auf­stehen gelüftet werden – sofern Sie nicht bei geöff­netem Fenster schlafen.

Wie stark soll ich lüften?

Stoßlüftung: Fenster ganz öffnen

Öffnen Sie die Fenster für einen guten Luft­aus­tausch immer voll­ständig. Der Luft­tausch geht so zügiger von statten.

Wenn Sie nur mit ange­kippten Fenstern lüften, dauert der Lüftungs­vorgang länger. Im Bereich des Fensters kühlt der Raum bei längerem Lüften „auf Kipp“ stärker aus. Hier­durch kann das Wasser in der Luft an diesen Stellen schneller konden­sieren und trotz Lüftens zur Schimmel­bildung führen!

Querlüften: Mehrere Räume gleich­zeitig

Das gleich­zeitige Lüften in mehreren Zimmern sorgt für einen zügigeren Luft­aus­tausch. Bei dieser Durch­zugs­lüftung öffnen Sie die Zimmer­türen und anschlie­ßend die Fenster in den anderen Räumen parallel für einen besse­ren Luftzug. Dies führt zu schnel­lerem Durch­lüften.

In Räumen wie im Bad oder der Küche sollte direkt nach der Benut­zung besser nicht quer­ge­lüftet werden. Andern­falls würde sich die beson­ders hohe Luft­feuchtig­keit unnötig in die anderen Wohn­räume ver­teilen.

 

Richtiges Lüften der Zimmer Richtiges Lüften:

Richtig Lüften mit Soßlüftung und Querlüftung

Bei normalen Räumen: Stoß­lüftung mit weit geöff­neten Fenstern und Quer­lüftung mit offenen Innen­türen.

Falsches Lüften der Zimmer Falsches Lüften:

Falsches Lüften mit Fenster auf Kipp

Lüften mit ange­kippten Fenstern und geschlos­senen Zimmer­türen sorgt für schlechten Luft­aus­tausch.

Wie lange soll ich lüften?

Idealer­weise reicht das Lüften bei voll­ständig geöff­neten Fenstern für fünf bis dreißig Minuten aus. Wichtig ist das Stoß- und Quer­lüften – sonst dauert es länger! Die Außen­tempe­ratur hat einen Ein­fluss auf die Dauer des Luft­aus­tausches und den Abzug der Feuchtig­keit.

Je nach Nutzung ist ein Quer­lüften über andere Räume jedoch nicht immer sinn­voll. Wenn eine Durchzugs­lüftung mit anderen Räumen nicht möglich bzw. gewünscht ist, dauern die Lüftungs­zeiten länger – ganz beson­ders bei warmen Außen­tempe­raturen.

Winter

Kalte Luft im Winter zieht schneller durch das Fenster und kann nach dem Erwärmen mehr Feuchtig­keit auf­nehmen. Bei kalten Tempe­raturen sollten fünf bis maximal zehn Minuten also völlig ausreichen. Grade in der Heiz­saison ist es sinn­voll, die Fenster nicht allzu lange geöff­net zu haben. Die Wohnung selbst kühlt so nicht so stark aus, wenn kurz stark gelüftet wird. Wird das Fenster zügig wieder geschlossen, erwärmt sich die Raum­luft auch wieder schneller.

Sommer

Im Sommer muss hingegen länger gelüftet werden – zwischen zwanzig und dreißig Minuten. Dies liegt daran, dass sich die warme Luft lang­samer mit der eben­falls warmen Wohnungs­luft aus­tauscht und zudem bereits stärker mit Feuchtig­keit gesättigt ist. Das redu­ziert den Effekt des Lüftens. Im Sommer verbessert die soge­nannte Durchzugs­lüftung das Ergeb­nis beson­ders stark.

Übergangs­jahres­zeiten

Im Frühjahr bzw. Herbst liegen die Lüftungs­zeiten je nach Temperatur dazwischen. Hier sollte sich nach der Außen­tempe­ratur gerich­tet werden: je kälter es ist, umso kürzer kann gelüftet werden.

Lüften im Sommer

Wann soll ich lüften?

Für normale Wohn­räume spielt die Uhrzeit bei kälterem Wetter eher keine Rolle. Wichtig ist, dass die Lüftungs­vorgänge gut über den Tag verteilt werden.

Bei wärmeren Außen­tempe­raturen sollte vor­zugs­weise in den frühen Morgen- bzw. späten Abend­stunden gelüf­tet werden, da die Außen­luft kälter ist. So tauscht sie sich besser mit der Wohnungs­luft und kann mehr Feuchtig­keit aufnehmen. Zudem sind morgens und abends Zeit­punkte, die optimal aus­einander­liegen.

Für Räume mit spezieller Funk­tion wie Bade­zimmer, Küche, Trocken­räume oder Schlaf­zimmer gilt: nach der jeweiligen Benut­zung.

Auch bei Regen oder Schnee sollte gelüftet werden! Die Luft enthält auch bei diesem Wetter immer noch erheblich weniger Luft­feuchtig­keit als die Zimmer­luft. Denn kalte Luft nimmt weniger Feuchte auf als warme. Wird die kalte Luft erwärmt, ist sie trockener.

Ist das dann nicht Energie­ver­schwen­dung im Winter?

Energie und Lüften

Ganz besonders im Winter gilt: Lüften ist ebenso wichtig wie Heizen! Richtiges Lüften kann sogar Energie einsparen, da sich feuchte Luft schwerer erwärmt. Frische Luft mit wenig Feuchtig­keit ist für die Heizung also mit weniger Energie schneller erwärm­bar als feuchte Luft.

Grade im Winter ist daher zügiges Stoß­lüften in mehreren Räumen parallel sinnvoll! Die warme Heizungs­luft entweicht so oder so. Die Einrich­tung sowie die Wände des Gebäudes kühlen jedoch nicht so schnell aus.

Sinnvoll zur Vermei­dung von Energie­ver­schwen­dung ist es, die Heizungs­thermos­tate während des Lüftens kurz abzu­drehen. So arbeitet die Heizung nicht unnötig.

Muss ich verschiedene Räume anders lüften?

Quer­lüften ist effek­tiver – jedoch eher nur für „normale“ Wohn­räume. Bei Räumen mit über­mäßiger Feuchtig­keits­ent­stehung ist Durch­zugs­lüf­tung nicht sinn­voll. Das Stoß­lüften mit weit geöff­netem Fenster sollte jedoch immer genutzt werden. Bei den nach­folgen­den Raum­arten sind spe­zielle Gegeben­heiten zu berück­sich­tigen:

Sonderfall Bade­zimmer

Im Bade­zimmer sollte nach intensiver Nutzung wie Duschen oder Baden besser bei geschlos­sener Innen­türe gelüf­tet werden. Andern­falls würde sich die beson­ders feuchte Luft in die anderen Räume aus­brei­ten und dort die Luft­feuchtig­keit unnö­tig erhöhen. Durch den gerin­geren Luft­aus­tausch erhöht sich die nötige Lüftungs­dauer. Voraus­gesetzt das Bade­zimmer ver­fügt über ein eigenes Fenster! Ist weder ein Fenster noch ein Abluft­system vor­handen, bleibt selbst­ver­ständ­lich nur das Lüften über die weit ge­öffnete Bade­zimmer­türe.

Sonderfall Küche

Auch in der Küche ist direkt nach dem Kochen in den meisten Fällen ein Lüften bei ver­schlos­sener Zimmer­türe sinn­voller. Andern­falls würden sich neben der ver­gleichs­weise höheren Feuchtig­keit auch die Essens­gerüche stärker in allen Räumen verteilen. Denken Sie daran, in diesem Fall die Fenster auf­grund des verlang­samten Luft­aus­tau­sches etwas länger zu öffnen.

Sonderfall Trocken­raum

Räume in denen Sie Wäsche trocknen, sollten Sie nicht in eine Durch­zugs­lüftung einbe­ziehen. So vermei­den Sie die Ver­teilung unge­wöhnlich hoher Luft­feuchte in andere Räume. Wäsche sollte bei milden Tempe­raturen draußen getrock­net werden. Sonst erhöht sich die Luft­feuchte stark. Im Winter eignet sich ein Trocken­raum (Wäsche­keller, „Wasch­küche“, Haus­wirt­schafts­raum), der während der Trock­nungs­zeit gut gelüf­tet wird. Ist dieser nicht verfüg­bar, muss drin­gend öfter und länger gelüf­tet werden.

Sonderfall Keller

Da Keller­wände kälter sind, kann Luft­feuchtig­keit schneller an den Mauern konden­sieren. Im Sommer ist ein Lüften in der Nacht bzw. am frühen Morgen aufgrund der kälteren Außen­tempe­raturen geeigneter. Im Winter spielt es kaum eine Rolle, ob tagsüber oder nachts gelüftet wird. Achten Sie im Keller auf feuchtes Mauer­werk. Hier hilft Lüften nicht – sondern nur eine Sanierung der defekten Bausubs­tanz. Auch im Keller sollten die Fenster nicht dauerhaft geöffnet sein, da darüber liegende Böden in den Wohn­räumen auskühlen und sich negativ auf den Energie­ver­brauch im Wohn­be­reich auswirken. Zudem drohen im Winter Frost­schäden an Lei­tungen oder Lager­waren.

Ist Schimmel wirklich schlimm?

Ist Schimmel erst einmal im Wohn­bereich ange­kommen, hat diese negative Auswir­kungen auf die Gesund­heit der Bewohner. Schimmel­sporen in der Atem­luft gelten als gesund­heits­gefähr­lich. Ganz besonders für Kinder oder ältere Bewohner. Auch das Umwelt­bundesamt rät zum richtigen Lüften zur Schimmelvermeidung.

Richtiges Lüften ist das A und O zur Schimmel­vermei­dung! Dauerhaft nur leicht geöff­nete Fenster führen zu einem starken Aus­kühlen des Fenster­bereichs und des Fenster­sturzes. In diesen Berei­chen kann es durch falsches Lüften zur Schimmel­bildung kommen.

Wenn Sie bereits richtig Lüften und es dennoch zu Schimmel­bildung kommt, liegt die Ursache vermutlich woanders. Häufig ist der Eintritt von Feuchtig­keit in das Gebäude über das Mauer­werk schuld. Hier gilt es fest­zu­stellen, welche Ursache wirklich vorliegt. Von Lecks in Wasser­leitungen über fehlende Horizontal­sperren bis hin zu defekter Flächen­abdich­tung oder gar Schäden im Wand-Boden-Anschluss ist vieles denkbar. Dies sollte mit einer geeigneten Sanie­rung zügig behoben werden. Lüfter helfen nur kurz­zeitig gegen die Symp­tome und nicht dauer­haft. Ohne Sanie­rung kehrt das Problem immer wieder. Daher hilft es nur, die bau­liche Ursache richtig und dauer­haft zu besei­tigen.

 

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